Hohe Kosten, geringer Nutzen, neue Probleme
– das bringt die neue Ortsumgehung B256:
Entlastung für die Raiffeisenstraße – zu wenig, zu spät
Von weniger Lärm, Abgasen und Verkehr profitieren die Anwohner der Raiffeisenstraße – nach einer Realisierungszeit von etwa 20 Jahren ab Planfeststellungsverfahren. Wenn es überhaupt ein solches Verfahren gibt; die Ortsgemeindevertretung arbeitet dagegen: Mit Bebauungsplänen für einzelne Bauabschnitte ...
- Die Entlastung ist begrenzt. Laut Berechnungen des Landesbetriebs Mobilität (LBM) wird etwa ein Drittel des Verkehrs (rund 5.600 Fahrzeuge pro Tag) auf der alten Strecke verbleiben. Das wird Quell- und Zielverkehr genannt.
Unfallgefahr –
die Streckenführung gleicht einem Achterbahnkurs
- Für Auffahrgefahr durch langsame Lkw sorgen die vorgesehenen Steilstrecken mit 6,5 % Neigung.
- Eine enge Kurve in der Nähe der Einmündung Birkenstraße auf die Kreisstraße 103 macht die Steigungs- und Gefällstrecken noch gefährlicher, besonders bei winterlichen Straßenverhältnissen.
- Überholspuren beginnen am Tiefpunkt der Trasse und enden mit Reißverschlussverfahren auf den Scheitelpunkten – das ergibt weitere Unfallschwerpunkte.
Schäden für die Umwelt – Belastung für die Anwohner
- Etwa 10 Tonnen mehr CO2 werden auf der neuen Strecke ausgestoßen (Berechnung eines TÜV-Ingenieurs). Gründe dafür sind die höheren Fahrgeschwindigkeiten und die starken Steigungen. Die Feinstaubbelastung steigt analog.
- Der Lärmpegel wird wohl deutlich höher liegen als für reine Wohngebiete empfohlen (tagsüber 50 dB und nachts 40 dB nach DIN 18005-1). Um diese Werte einzuhalten, müsste die Bundesstraße einen Abstand von ca. 800 m haben – geplant ist ein Abstand von teilweise weniger als 40 m!
- Vor allem von der erhöhten Brücke wird das Tock-Tock-Geräusch der Dehnungsfugen weit in den Umkreis, also sowohl in die Ortsmitte als auch in die Ortsteile, getragen.
- Der Wald verschwindet komplett zwischen Straßenhaus und Niederhonnefeld-Ellingen. Mit ihm geht nicht nur wertvoller Lebensraum heimischer Tiere verloren, sondern vor allem auch ein wichtiges Naherholungsgebiet inklusive Spazierwegen.
- Abwasser läuft von der Trasse in die Bäche, auch in den Höllsbach – und damit weiter ins Naturschwimmbad.
Erst eingemeindet – dann abgeschnitten:
Niederhonnefeld und Ellingen
- Die geplante Trasse verläuft nicht um Straßenhaus herum, sondern an anderer Stelle hindurch: Die 1966 eingemeindeten Dörfer Niederhonnefeld und Ellingen trennt sie vom Ortskern ab. Die Bezeichnung „Umgehungsstraße” ist insofern eine Wortlüge –„Trenn-Trasse” trifft es besser.
- Zwei Fußwege verbleiben, um den Ortsmittelpunkt zu erreichen – mit beträchtlichen Umwegen für die Ellinger.
Straßenhaus droht ein Ortssterben
- Viele Gewerbebetriebe werden abwandern oder schließen müssen, weil sie auf die Kundschaft aus dem Durchgangsverkehr nicht verzichten können. Das Gleiche passiert(e) in Oberbieber und Rengsdorf.
- Für die Bürger bedeutet das: Sie müssen künftig woanders einkaufen.
- Für die Gemeinde bedeutet das: weniger Steuereinnahmen.
- Verlust von Infrastruktur und Abwanderung junger Menschen sind die Folgen.
- Immobilien in Sicht- und Hörweite der Trasse verlieren bis zur Hälfte ihres Wertes, manche werden unverkäuflich.
- Anlieger der Raiffeisenstraße müssen zahlen: Ist die alte Ortsdurchfahrt keine Bundesstraße mehr, sind Baumaßnahmen im Umlageverfahren von den Anwohnern zu tragen.