Mit freundlicher Genehmigung des LBM Cochem:
Verkehrsuntersuchung
Vorentwurf LBM Cochem Stand 07/2011
Ortsumgehung Straßenhaus – die Pläne im Detail
Die bisherige eigentliche Ortsdurchfahrt ist etwa 455 m lang, fast durchgehend gerade und hat kaum Neigung. Sie verläuft durch Gewerbe- und Mischgebiet.
Die geplante "sogenannte Ortsumgehung”:
- rund 3.000 m lang und 70 m breit. Flächenverbrauch: 230.000 qm – so viel wie über 300 Baugrundstücke oder 32 Fußballfelder.
- Verlauf dicht an den reinen Wohngebieten entlang der Birkenstraße und an den Ortsteilen Niederhonnefeld und Ellingen. Der Abstand beträgt teilweise weniger als 40 m, über eine lange Strecke 80 - 90 m.
- Es ist kein Schallschutz vorgesehen. Dehnungsfugen in der billigsten Ausführung werden eingebaut - laut Herrn Oster, stellvertretender Leiter des LBM!
- Eine 109 m lange Betonbrücke soll den 40 cm breiten Häßbach überspannen; die minderwertigen Dehnungsfugen tragen Tag und Nacht Tock-Tock-Geräusche weit in die Orte hinein.
- In einer neun Meter tiefen Senke soll die Trasse unter der Kreisstraße 103 gebaut werden.
- Eine enge Kurve führt um das untere Ende der Birkenstraße herum.
- Die Steilstrecken vor und nach der Senke haben 6,5 % Neigung – etwas mehr als das berüchtigte „Scheid” zwischen Oberbieber und Rengsdorf.
- Am nordöstlichen Ortsrand von Straßenhaus: In unmittelbarer Nähe bzw. sogar auf dem Gelände des Bornshofes sind zwei weit geschwungene Auf- und Abfahrten geplant.
- Der einzige verbleibende Fußweg an diesem Ortsende führt entlang der Kreisstraße 99 über eine Brücke an der Anschlussstelle.
- Der Wald zwischen Straßenhaus und Niederhonnefeld soll mitsamt Hügel abgetragen werden. Der Privatwald zwischen Straßenhaus und Ellingen soll ebenfalls verschwinden. Waldverlust insgesamt: 30.950 qm. - Es sind zwar „Wald-Ausgleichsflächen” vorgesehen – doch die liegen in Puderbach.
Sinn und Zweck der OU ist nach dem Bundesverkehrswegeplan nicht etwa der Nutzen und Schutz der Bürger von Straßenhaus, sondern
- eine bessere Autobahnanbindung für Fahrzeuge in und aus Richtung Neuwieder Becken und A61.
Die geschätzten Kosten für die OU Straßenhaus
- lagen ursprünglich bei 19,1 Millionen Euro,
- sie wurden im Laufe der Zeit reduziert auf 18,2 Mio. Euro, dann laut Studie von Manns Ingenieure auf 17,3 Mio. Euro gesetzt,
- für den Bundesverkehrswegeplan wurden nur 16,8 Mio. Euro angemeldet.
11.300 Euro kostet 1 m Straße - laut Finanzministerium NRW. Das sind 11,3 Mio. für einen km. Bei drei km Ortsumgehung ergibt das 33,9 Mio. Euro. Dazu kommen noch fünf Brücken - eine davon 109 m lang - und die Anschlussbauwerke nördlich und südlich. Und über einen Streckenanteil von 1585 m die dritte Fahrspur!
Siehe hierzu http://www.rp-online.de/nrw/landespolitik/nrw-was-kostet- eigentlich-ein-meter-strasse-aid-1.4062542
Ungefährer Streckenverlauf der bisher geplanten OU
Fotos: Jürgen Drumm, Straßenhaus